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Pressespiegel Finanzwesen

100 Milliarden Euro werden jährlich gewaschen

Berlin, 18.08.2020

Wie inforadio.de berichtet, ist die Zahl der Verdachtsfälle auf Geldwäsche in Deutschland im Jahr 2019 um fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Das gehe aus Angaben der Financial Intelligence Unit (FIU) hervor. Stephan Ohme, Leiter der Arbeitsgruppe Finanzwesen von Transparency Deutschland, erkläre im Interview, dass man zwischen den gemeldeten Verdachtsfällen und der eigentlichen Geldwäsche unterscheiden müsse. Eine Risikoanalyse gehe davon aus, dass in Deutschland mindestens 100 Milliarden Euro pro Jahr gewaschen würden. Grund dafür sei, dass die Fälle unzureichend verfolgt würden. Einerseits fehle in Deutschland eine Kultur, die diese Vorfälle verunglimpft, andererseits seien die Behörden untereinander zu wenig vernetzt. Häufig würde das Geld aus einer Vortat wie Betrug im Ausland nach Deutschland transferiert, um es dann in Immobilien anzulegen, die gute Renditen bieten.