Dirk Monsau:Vereinte Nationen und Korruptionsbekämpfung

Frankfurt am Main: Peter Lang Verlag 2010 ISBN 978-3-631-60125-9 263 Seiten. 54,80 Euro

Dirk Monsau beleuchtet das Thema der Korruptionsbekämpfung durch die Vereinten Nationen im Wesentlichen von zwei Seiten. Zum einen stellt er die Instrumente der „externen“ Korruptionsbekämpfung, also der Korruptionsbekämpfung durch die Staatengemeinschaft, dar. Er beschreibt hier vor allem die diversen Resolutionen der Generalversammlung
und das „Global Compact“-Programm und liefert so einen umfassenden Überblick über die Maßnahmen der internationalen Korruptionsbekämpfung. Zum anderen beschreibt Monsau die von der UN unternommenen Maßnahmen zur „internen“ Korruptionsbekämpfung. Diese Vorgehensweise begründet er nachvollziehbar damit, dass die UN nur  laubwürdig gegen Korruption vorgehen kann, wenn sie dies auch innerhalb ihrer eigenen Strukturen tut. Er stellt daher zunächst mögliche Grundlagen wie die UN-Charta, das Personalstatut oder die Personalordnung dar und untersucht ihre Funktion im Rahmen der internen Korruptionsbekämpfung. Es folgt eine informative Darstellung aller materiellen und institutionellen Maßnahmen der Bekämpfung interner Korruption. Den beiden Hauptteilen der Arbeit vorangestellt ist eine Erörterung der Frage, inwieweit die Staaten völkerrechtlich zur Koruptionsbekämpfung verpflichtet sind. Der Autor geht hier der Frage nach, ob die Staatengemeinschaft aufgrund von Völkergewohnheitsrecht oder der allgemeinen Rechtsgrundsätze zur Korruptionsbekämpfung verpflichtet sein könnte. Zwar kommt er – wenig überraschend – zum Ergebnis, dass dies zum gegenwärtigen Zeitpunk nicht der Fall ist. Allerdings sind die Ausführungen insoweit interessant, als auch die Prinzipien der International Law Commission zur Responsibility of International Organizations und
die Bedeutung des Konzepts „Good Governance“ untersucht werden. Während der erste Teil der Arbeit vielfach Bekanntes referiert, ist die Analyse der internen  korruptionsbekämpfung lesenswert und informativ. Wenngleich die beiden Teile des Buches zudem etwas beziehungslos nebeneinanderstehen, so handelt es sich doch um ein hilfreiches Buch für jeden, der sich einen Überblick über die Antikorruptionsmaßnahmen der UN in ihrem jeweiligen Kontext verschaffen will. (Anna-Catharina Marsch)