Publikationen
Rezension

Helen Eismann: Die Ärzte Mafia

Books on Demand 2006. ISBN 3-0001-5936-3. 268 Seiten, 26,60 Euro

Die Autorin, selbst mit einem Arzt verheiratet, will mit ihrem Buch mafiöse Strukturen im Gesundheitswesen, speziell im Bereich der Ärzteschaft aufzeigen.

Sowohl ihr Stil als auch das sprachliche Niveau des Buches lassen beim Leser den Eindruck entstehen, die Autorin starte einen persönlichen Rachefeldzug gegen die Berufsgruppe der Ärzte.

Begriffe wie „Abrechnungshyänen“, „Schicki-Micki-Murkser“ und „Homöopathie-Schmarotzer“ veranlassen den ernsthaft um Information bemühten Leser, das Buch schnell wieder aus der Hand zu legen.

Die Forderungen von Helen Eismann nach mehr Transparenz und Abbau von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen sind berechtigt. Leider werden
sie wegen der reißerischen Wortwahl nicht ernst genommen. Die Beispiele aus Praxis- und Klinikalltag entbehren jeglicher Beweiskraft. Vergeblich sucht man nach Fußnoten, die ihre Behauptungen belegen könnten.

Das Literaturverzeichnis ist äußerst dürftig und bezieht sich lediglich auf medizinische Fachliteratur und Gebührenordnungen.

Bei diesem Buch handelt es sich von Struktur und Inhalt her weder um einen Roman noch um ein Sachbuch. Alles in allem ein Buch, das sich nicht zu lesen
lohnt.

Gabriele Bojunga

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers / der Verfasserin wieder.