Hermann Pünder und Martin Schellenberg: Vergaberecht

Nomos, Baden-Baden 2011, ISBN 978-3-8329-2681-6, 2206 S., 138,00 Euro.

Einen Handkommentar, wie er sich selbst bezeichnet, stellt man sich anders vor. Schwer und über 2.200 Seiten stark ist der neue Kommentar zum Vergaberecht. Der Vorwurf ist wohl kaum den Herausgebern Hermann Pünder und Martin Schellenberg zu machen, sondern ist eher Sinnbild für den Umfang und die Komplexität des Vergaberechts in Deutschland. Interessanterweise bezieht sich der Kommentar nicht – wie meistens üblich – auf ein bestimmtes Gesetz, sondern die jeweiligen Paragrafen aus verschiedenen Gesetzen und Vorschriften werden gebündelt in einem Band dargestellt und kommentiert. Neben dem GWB, der VgV und der SektVO finden sich natürlich auch VOL/A, VOB und VOF. Abgerundet wird der Kommentar durch §55 BHO und der Verordnung über die Preise bei öffentlichen Aufträgen. Der erstmals publizierte Kommentar ist das Ergebnis eines fünf Jahre langen Entstehungsprozesses mit 23 Bearbeitern. Die Bedeutung des Vergaberechts ist nicht zu unterschätzen. Die Herausgeber verweisen selbst darauf, dass 17 Prozent des Bruttoinlandproduktes in Deutschland öffentliche Aufträge ausmachen. Für Vergaberechtspraktiker ist dieser Kommentar sicher hilfreich und die nächsten fünf Jahre werden zeigen, inwieweit sich das Kommentarkonzept bewähren wird.

Christian Humborg

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