Publikationen
Rezension

Judith Kleinmeyer, Sandra Busch-Janser: Die Strippenzieherinnen

Pößneck: GGP Media on Demand 2008

ISBN 3-938456-17-5. 209 Seiten.

Die Spitzenpositionen in Politik und Wirtschaft, in der Wissenschaft und Forschung und auf dem Parkett des politischen Berlins sind bisher größtenteils von Männern dominiert.

Zehn Frauen, die im Buch „Die Strippenzieherinnen“ portraitiert werden, zeigen uns, dass es auch anders geht. Sie berichten über Hürden, die sie auf dem Weg zu ihrem jetzigem Beruf nehmen mussten, über den oftmals nicht geplanten Verlauf der Karriere, aber auch über Erfolg und Anerkennung, die ihnen ihre Arbeit eingebracht haben. Die Herausgeberinnen haben die Arbeitsbereiche dieser Frauen in vier sogenannte Cluster aufgeteilt: Wissenschaftliche Politikberatung, Wirtschaftliche Interessenvertretung, Gemeinnütziges Lobbying und Netzwerke und Hintergrundkreise. Im Rahmen dieser Felder geben uns Frauen wie beispielsweise Dr. Melanie Piepenschneider, Leiterin der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Cornelia Yzer, die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller oder auch die Geschäftsführerin von Greenpeace, Brigitte Behrens, Einblicke in ihren Arbeitsalltag. Ebenfalls portraitiert wird die ehemalige Geschäftsführerin von Transparency Deutschland, Dagmar Schröder, die rückblickend ihre Zeit im Berliner Büro resümiert. Sie erzählt, wie sie dazu gekommen ist, in so jungen Jahren bereits Geschäftsführerin einer NGO zu werden, was ihre Aufgaben als Geschäftsführerin waren, wie der Verein arbeitet und natürlich welche Erfolge sie in ihrer Zeit als Geschäftsführerin verbuchen konnte. Schließlich geht sie auf die positive Entwicklung bei der Besetzung von Führungspositionen durch Frauen in den letzten Jahren ein. In diesem Punkt vertreten fast alle Porträtierten eine ähnliche Meinung: zwar gibt es heute mehr Frauen in Führungspositionen, aber sie müssen noch immer mehr als Männer leisten, um beruflichen Erfolg zu haben. Außerdem werden sie häufiger mit Vorurteilen konfrontiert und müssen mit teilweise unzureichender Unterstützung seitens der Gesellschaft (etwa bei der Betreuung ihrer Kinder) umgehen. Hinzu kommt, dass vielerorts noch die weiblichen Vorbilder für junge Frauen fehlen. In diesem Buch finden sich ermutigende Beispiele, die aufzeigen, dass wir in die richtige Richtung gehen. Eine interessante und sehr abwechslungsreiche Lektüre, die natürlich nicht nur (aber auch) für junge Frauen auf der Karriereleiter lesenswert ist.

Sylvia Hänchen

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