Publikationen
Rezension

L. Dobusch, C. Forsterleitner, M. Hiesmair: Freiheit vor Ort. Handbuch kommunale Netzpolitik.

Open Source Press, München 2011, 266 Seiten, 24,90 Euro

Wie der Titel schon sagt, rollt das Buch die Chancen und Möglichkeiten kommunaler Politik durch das Internet auf. Denn Freiheit beginnt lokal, vor Ort. Dies gilt gerade auch für Freiheit in der digitalen Gesellschaft. Die damit verbundenen Veränderungen in Information, Kommunikation und Transparenz verunsichern manchen kommunalen Politiker. Unbestritten ist aber, dass wir gegenwärtig vor einer tiefgreifenden technologischen und gesellschaftlichen Veränderung stehen.
In acht Kapiteln widmen sich fünfzehn Autoren und Autorinnen kommunaler Netzpolitik in all ihren Aspekten: von Freien Funknetzen im kommunalen Kampf gegen die „Digitale Spaltung“, Creative Commmons, Open Educational Resources in Universitäten und Schulen, den Einsatz freier Software, dem öffentlichen Raum im Netz durch Blogs, Wikis & Co bis hin zum freien Zugang zu Forschung, zu Open Access, dem Web als Kompetenz- und Forschungsfeld und schließlich Open Government als kommunale Herausforderung und Chance.
Bei jedem Kapitel stehen am Ende Interviews mit Personen, die in den jeweiligen Bereichen erste Erfahrungen gesammelt haben oder weiterführende Gedanken einbringen. Die Autoren haben also ganz bewusst kein reines „Netzbuch" geschrieben, sondern versuchen über konkrete Beispiele das Thema des Buches anschaulich zu erklären. Projektvorschläge schließen die Kapitel ab. Sie richten sich an lokale Entscheidungsträger, die die Potenziale digitaler Technologien vor Ort für Wirtschaft, Bildung, Kunst und Kultur ausschöpfen möchten.
Einen neuen Weg in Sachen Copyright gehen die Autoren auch bei der Vermarktung des Buches: Das E-Book wird als PDF kostenlos unter www.freienetze.at/pdfs/Freiheit-vor-Ort-E-BOOK.pdf zum Download angeboten. Wer das Projekt auch finanziell unterstützen möchte, kann sich aber das klassische Buch kaufen.

(Ulrike Löhr)

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