Publikationen
Rezension

PricewaterhouseCoopers, Network Governance - Modische Worthülse oder Instrument zur exzellenten Unternehmensführung in kooperativen Unternehmensnetzwerken

PricewaterhouseCoopers AG WPG Frankfurt am Main, 2008

In der Studie "Network Governance - Modische Worthülse oder Instrument zur exzellenten Unternehmensführung in kooperativen Unternehmensnetzwerken" setzen sich die Verfasser mit der schwierigen Frage auseinander, wie verbindliche Regeln bei der Ausgestaltung von Corporate Governance in Unternehmensnetzwerken umgesetzt werden können. Unternehmensnetzwerke sind Franchisesysteme oder Verbundgruppen, wie bspw. Raiffeisenverbände. Die Studie prüft, inwieweit die Schaffung von Transparenz, die Implementierung von Risikomanagementsystemen und Kontrollgremien in einem Unternehmensnetzwerk umgesetzt werden können. Netzwerkpartner können von der Schädigung der Marke Reputationsschäden davon tragen, ohne dass sie hinreichend über das Management dieser Markenreputation mitbestimmen können. Im Ergebnis schlägt die Studie die Einrichtung einer Deutschen Network Governance Kommission und die Verabschiedung eines Deutschen Network Governance Kodex vor. Auch wenn in Unternehmensnetzwerken nicht in der Form hierarchische Steuerung vollzogen werden kann wie in "klassischen" Unternehmen, sind auch diese zunehmend horizontal verflochten und müssen, wenn nicht unbedingt rechtlich, so zumindest aus Reputationsgründen, beispielsweise auch auf das Verhalten ihrer Zulieferer achten. Daher ist es fraglich, wie zielführend eine separate Betrachtung der Unternehmensnetzwerke ist.

Christian Humborg

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