Publikationen
Rezension

Rainer Thierfelder: Wertewandel in der Unternehmensführung.

Verlag Wissenschaft & Praxis 2001. ISBN 3-8967-3120-3. 490 Seiten, 78 Euro

Der Autor beschäftigt sich in dieser 490 Seiten umfassenden Monographie mit dem von ihm geforderten Wertewandel in der Unternehmensführung. Der Autor geht von der Annahme aus, betriebliche Abläufe würden von Ungereimtheiten, tatsächlichen Widersprüchen und Scheingesetzen beherrscht und dadurch ungeahnte Werte und betriebswirtschaftliche Ressourcen vernichtet. Er fordert, wenigstens den Versuch zu unternehmen, Ethik und Moral in der Wirtschaft nicht nur abstrakt, sondern konkret auf dem Boden der Realität zu leben und in Unternehmensleitlinien zu gießen.

Er geht davon aus, dass der eigentlich hemmende Faktor bei der Umsetzung von Werten im Unternehmen der Faktor Mensch sei. Zur Prozessoptimierung sei also der ehrliche Umgang mit tatsächlich vorhandenen Werten, gewünschten Werten und vereinbarten Werten zu überwinden. Hier sei zu unterscheiden zwischen dem Wertegeflecht zwischen Unternehmen und Kunden, Unternehmen und Mitarbeitern und Führungskräften, Eigentümern und Aktionären sowie Öffentlichkeit und Gesellschaft.

Entsprechend der Kenntnis in der Rechtsberatung tätiger Organe der Rechtspflege, dass es keine juristischen, sondern nur menschliche Probleme gäbe, kommt er zu dem Schluss, dass es zu der Frage Wertevermittlung bei der Führung von Unternehmen im Wesentlichen an menschlichen Unzulänglichkeiten liege, wenn nicht immer vereinbarte Werte in der Unternehmenspraxis Widerhall fänden.

Die Monographie ist ein flammendes Plädoyer für einen ehrlichen Umgang mit Werten und deren Umsetzung in Unternehmensleitlinien. Der theoretische Unterbau dieser Arbeit ist beeindruckend. Dabei kommt der Autor zu praktisch gut verwertbaren Ergebnissen und Verhaltensvorschlägen für den Wertewandel in der Unternehmensführung.

Harald Schlüter

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